Seelsorger von St. Marien

Die Pfarrgemeinde St. Marien Holthausen-Beerlage kann im Laufe der letzten Jahrhunderte auf eine stattliche Anzahl Pastöre zurückblicken, die sich durch ihr Wirken zum Teil nachhaltig in der Gemeinde verewigt haben. Dieser Bericht bezieht sich „nur“ auf die Pastöre des letzten Jahrhunderts bis heute.

Pastor Johannes Schrulle

Vor allem der erste Pastor des 20. Jahrhunderts ist seit fast 100 Jahren in der Marienkirche verewigt (Im Bild ganz rechts). Der am 24.12.1841 in Beckum geborene Johannes Schrulle, der am 22.01.1896 in St. Marien eingeführt wurde, ist in dem äußerst rechten Chorfenster zu sehen.

Die Gemeinde schenkte es ihm im Jahr 1917 zu sei­nem goldenen Priesterjubiläum. Des Weiteren wurde in seiner Amtszeit die Kirche erweitert, indem 1910 der Turm an der Westseite der Kirche abgerissen und das Kirchenschiff verlängert wurde (Bereich der heutigen Orgelbühne). Der heutige Turm entstand 1912 an der Nordseite der Kirche.

Pastor Schrulle verstarb am 11.03.1921 und wurde in Holthausen beigesetzt.

Pastor Hermann Tentrup

Nach 4 Wochen Vakanz wurde am 07.04.1921 der aus Vellern stammende Hermann Tentrup in sein Amt als Holthausener Pastor eingeführt.

Er verstarb jedoch schon 6 Monate nach seiner Amtseinführung am 05.10.1921. Auch er fand seine letzte Ruhe auf dem Holthausener Friedhof.

Pastor Gerhard Ebbinghoff

Sein Nachfolger, Gerhard Ebbinghoff, der am 01.08.1869 in Sünninghausen geboren und am 19.05.1894 zum Priester geweiht wurde, war hingegen über 30 Jahre der Oberhirte von St. Marien. Am 09.11.1921 eingeführt, hat er bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand am 02.05.1952 an verschiedenen Stellen nachhaltig gewirkt, wie z.B. die Erweiterung und Umgestaltung des Friedhofs. Sowohl die Kreuzigungsgruppe über den neuen Priestergräbern als auch der Ölberg sind Anfang bis Mitte der 30er Jahre in sei­nem Auftrag entstanden. 1950 wurde das neue Pfarrhaus errichtet.

Pastor Ebbinghoff verstarb am 21.08.1953 und wurde in Holthausen in den unter ihm entstandenen „neuen“ Priestergräbern beigesetzt.

Pastor Heinrich Büning

Heinrich Büning, geboren am 13.11.1899 in Marl und zum Priester geweiht am 22.12.1928 wurde am 03.05.1952 durch seinen Amtsvorgänger in die Pfarrgemeinde eingeführt. In seiner Wirkungszeit entstand unter anderem die jetzige Sakristei. Außerdem wurde unter Pastor Büning im Zuge einer Innenrenovierung 1956 der Chorraum zum Teil umgestaltet. So wurde die Kanzel abgebrochen und das Chorgestühl entfernt.

Pastor Büning resignierte am 02.01.1966 und verstarb 11 Jahre später am 03.05.1977.

Pastor Josef Cornelis

Der am 20.05.1925 in Greven geborene und am 15.08.1953 zum Priester geweihte Josef Cornelis trat am 13.02.1966 sein Amt in St. Marien an. In seiner Wirkenszeit wurde 1969 der Chorraum im Sinne des Zweiten Vatikanischen Konzils umgestaltet. Der gotische Hochaltar wurde in Einzelteile zerlegt, um daraus den heutigen Altar, den Ambo sowie den Tabernakel zu fertigen. Außerdem wurde im Zuge der umfangreichen Renovierungsarbeiten die Fenster des Kirchenschiffs erneuert, der Taufbrunnen aus dem Turm in den Chorraum versetzt und die Marienkapelle im Turm eingerichtet. Wegen einer Kriegsverletzung ließ sich Pastor Cornelis im Januar 1975 nach Ahaus als Krankenhausseelsorger versetzen.

Er verstarb im gesegneten Alter von 83 Jahren am 07.10.2008 in seinem Heimatort Greven und wurde auch dort beigesetzt.

Pastor Wilhelm Kramme

Die Stelle des Holthausener Pfarrers wurde am 17.02.1975 durch Wilhelm Kramme wieder besetzt.

Pastor Kramme, der am 23.10.1923 in Lünen geboren und am 6.08.1939 zum Priester geweiht wurde ist es zu verdanken, dass die aus Holz gefertigte Madonna, die mittlerweile ihren Platz in der Marienkapelle gefun­den hat, angeschafft wurde. Nach sieben Jahren in Holthausen-Beerlage ging er im Februar 1982 in den Ruhestand.

Pastor Kramme verstarb am 30.01.1983 und wurde in seiner ehemaligen Gemeinde St. Laurentius in Haltern beigesetzt.

Pastor Johannes Kleemann

Als letzter Pfarrer, der ausschließlich Seelsorger von St. Marien war, trat am 28.03.1982 Johannes Kleemann seinen Dienst in Holthausen an.

Am 14.11.1931 erblickte Kleemann in Münster das Licht der Welt. Er wurde am 02.02.1962 zum Priester geweiht. Unter seiner Regie fand unter anderem im Jahre 1984 eine umfassende Renovierung der Marienkirche statt. Pastor Kleemann war aber auch verantwortlich für die Anschaffung des neuen Kreuzweges und die Pflasterung der Wege auf dem Friedhof. Aus gesundheitlichen Gründen ging er zum 30.04.1993 in den Ruhestand.

Pastor Kleemann verstarb am 17.03.1999 in Münster, wo er auch zu Grabe getragen wurde.

Pastor Martin Peters

Nach dem Weggang Kleemanns führte der gerade seit zwei Monaten in Laer tätige Pastor Martin Peters die Amtsgeschäfte der Pfarrgemeinde St. Marien Holthausen-Beerlage als Pfarrverwalter weiter.

Peters, der am 29.01.1953 in Westerholt geboren und am 10.07.1984 in Münster zum Priester geweiht wurde, verewigte sich in Holthausen unter anderem mit dem Umbau des Pfarrhauses nebst Neubau des Pfarrsaals sowie die Eröffnung des St. Marien-Kindergartens in der alten Schule.

Pastor Peters leitete die Seelsorgeeinheit St. Bartholomäus Laer und St. Marien Holthausen-Beerlage bis zur Gemeindefusion am 27.01.2008 zur Pfarrgemeinde Hll. Brüder Ewaldi.

Pastor Peters wurde am 11.06.2009 aus der Gemeinde verabschiedet. Sein neuer Wirkungskreis ist St. Nikolaus in Dorsten.

Kaplan Stefan Notz

Er wurde 1961 in Winnekendonk geboren und am 10.10.1989 in Münster zum Priester geweiht. Nach drei Jahren als Kaplan in Borghorst wurde er 1993 zum Studium freigestellt und wirkte zusätzlich als Subsidiar in Laer und Holthausen-Beerlage. Bei den Projekten Pfarrhauserweiterung und Kindergarten hat er stark mitgewirkt.

Kaplan Stefan Notz war für die meisten Holthausener und Beerlager „ihr“ Pastor, nicht zuletzt, weil er auch im Holthausener Pfarrhaus wohnte.

Seit 2002 ist er Pfarrer in St. Reinhildis in Hoerstel-Riesenbeck.

Prof. Dr. Adel Theodor Khoury

Prof. Dr. A. Th. Khoury wurde am 26.03.1930 in Tebnine/Libanon geboren und empfing die Priesterweihe im Jahr 1953. Nach verschiedensten wissenschaftlichen Studien habilitierte er in Lyon/Frankreich im Jahr 1966 und wurde zunächst Privatdozent für Religionswissenschaften in Münster. 1970 wurde er Professor und Leiter des Seminars für Religionswissenschaften der Kath. Theol. Fakultät der Universität Münster. Diesen Lehrstuhl hatte er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1993 inne.

Prof. Khoury ist als international bekannter Theologe besonders um die Verständigung zwischen Christentum und Islam bemüht. Seine umfangreichen Studien zum Islam sind weltweit anerkannt und gelten als grundlegende Werke auf diesem Gebiet. Auch nach seiner Emeritierung ist er durch weitere Literatur und durch Vorträge auf seinen zahlreichen Reisen ein kompetenter Botschafter der Versöhnung zwischen Christentum und Islam.

Von 1972 bis 2001 lebte er in Altenberge und wurde am 28.11.2001 Bürger der Gemeinde Laer.